Zum letzten Mal führt am Samstag Thomas Gottschalk durch Wetten, dass..? und präsentiert kuriose Wetten, großartige Musik-Acts und hochkarätige Stars auf Deutschlands berühmtester Couch. Ein Gelegenheit, sich bei ihm und beim ZDF zu bedanken.
Also ausnahmsweise nicht „Wetten, dass..?“, sondern 15 Mal „Danke, dass…“
…ihr uns so viele Male das große Samstagabendshow-Live-Gefühl beschert habt.
…ihr großes Familienfernsehen gemacht hast und alle Generationen unterhalten habt.
…Wetten, dass..? zeigt: Man kann die ganze Nation zum Lachen und Staunen bringen.
…immer alles echt war: die Wetten, der Publikumsapplaus und die Lacher – also keine unechten Zwischenschnitte.
…die Wetten so gut ausgewählt wurden.
…der Bauer da war, der seine Kühe am Schmatzen erkannte – eine meiner vielen Lieblingswetten.
…auch Wetten nicht klappten. Das zeugt von der Glaubwürdigkeit der Sendung.
…ihr Fehler gemacht habt. Das zeigt, dass die Sendung live und echt war.
…ihr die spannendsten und lustigsten Momente im deutschen Fernsehen geschaffen habt.
…ihr fleißig überzogen hast. So hatten wir mehr vom Spaß.
…Mallorca-Wetten-dass immer eine große, bunte Sommerparty war.
…die zweite Titelmelodie genauso mitreißend wie die erste ist.
…ihr trotz Reality- und Casting-Wahn dem Geist der Sendung treu geblieben seid.
…das Konzept nie wesentlich geändert wurde.
…es weitergeht – falls es weitergeht. Hoffentlich.
Dass Loriot im Jahr 2011 verstarb, ist eine Unverschämtheit. Oder um es mit Herrn Hoppenstedts Worten zu sagen: „Das ist eine bodenlose Unverschämtheit, die ich mir in dieser Form verbitten möchte“ („Kosakenzipfel“). Sie fragen, warum eine bodenlose Unverschämtheit? Weil Loriot zu Lebzeiten die Deutschen gelehrt hat, über sich selber zu lachen. Wie entlastend und erleichternd das ist! „Das Komische ist man selbst“, sagte er einmal. Vor allem, wenn man sich zu ernst nimmt. Dann ist die Fallhöhe am größten, sollte etwas misslingen. Gerade die zwischenmenschliche Kommunikation misslingt oft und führt so zu kuriosen Missverständnissen. Das hat er genial beobachtet und uns feinsinnig klar gemacht.
Zu so vielen Themen hat Loriot Situationen geschaffen, die absurd und dadurch lustig sind. Da ist die Liebeserklärung mit Nudel im Gesicht („Sie haben da was am Mund…“), die seriöse Fernsehansage („Gwyneth Molesworth hatte für Lord Hesketh-Fortescue in Nether Addlethorpe einen Schlipth…“), Weihnachten bei den Hoppenstedts („Früher war mehr Lametta!“) und Unzähliges mehr.
Selbst die Weltpolitik floss in seine Sketche ein. In „Der K 2000“ wird der Vertreter eines heimischen Mini-Luftschutzbunkers interviewt, der sich angesichts der atomaren Aufrüstung hoher Umsätze schon sicher ist. Die Journalistin fragt ihn schließlich: „Und was ist, wenn sich die politische Lage plötzlich entspannt?“ Er winkt ab: „Na, wir wollen doch nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen.“
Das Loriot-Phänomen
Loriots Humor ist zeitlos. Sein Werk bringt Generationen zum Lachen. Je öfter man es liest, hört oder sieht, umso lustiger ist es. Das ist das Loriot-Phänomen. Seine skurrile Komik und sein Wortwitz sind allgegenwärtig. So oft hat man in Alltagssituationen das Gefühl, dass man in einen seiner Sketche geraten ist. „Das ist doch wie bei Loriot!“, kommt es einem schnell über die Lippen. Allein der Gedanke daran hilft schon, die Spannung aus einer misslichen Lage zu nehmen.
Bernhard-Viktor „Vicco“ Christoph-Carl von Bülow wäre am 12. November in diesem Jahr 100 geworden. Ein Grund, seiner zu gedenken und zu schauen, welche neuen Themen es gibt, die Loriot-würdig sind und sich geradezu dafür anbieten, in einer seiner Nummern verarbeitet zu werden. Solche Themen tun sich vor allem in den Bereichen Technik, Gesellschaft und Politik auf.
Menschen, Technik, Katastrophen
Technik scheint ihn schon immer fasziniert zu haben, oder vielmehr das Unvermögen des Menschen mit ihrer rasanten Entwicklung mitzuhalten. Man denke an seine eingeengten Passagiere im Flugzeug („Es ist schon sehr bequem, gerade auf größeren Strecken“), an die Videoaufnahme von Mutters Klavier („Läuft das Band?“) und an das Telefonat nach Hause bei der Firma Saugblaser Heinzelmann („Ach Pipilein du bist’s, hier ist der Papi, holst du mal die Mami? – Das war meine Tochter…“).
Jetzt in unserer digitalen Welt gibt es noch viel mehr Neues: Tele-Shopping, Online-Shopping, Partnersuche via Internet. Wir verwenden Streaming und Social Media. Handys, Sprachassistenten und Drohnen sind in unser Leben gedrungen. Menschen reden scheinbar mit sich selber, dabei benutzen sie nur ein Headset. Nichts als Updates und New Versions. Wir sind oft überfordert. Komplikationen sind vorprogrammiert.
Wie schön wären da neue Loriot-Sketche! Beispiel: Thema Smartphone. Man stelle sich vor, wie die Enkelin versucht, mit ihrem Opa ein Videotelefonat zu führen. „Das ist ein ganz einfaches System“, meint der Opa siegessicher, um kurz darauf irritiert zu fragen: „Muss ich hier irgendwie wischen?“ Darauf die Enkelin: „Du musst was in deinen Einstellungen ändern.“ Opa empört: „Ich bin 78 – Wieso muss ich meine Einstellungen ändern?“ Die Kommunikation gipfelt schließlich in einen fast unauflösbaren Dialog. Enkelin: „Ich kann dich jetzt hören, aber nicht sehen.“ Opa: „Ich kann dich sehen, aber nicht hören…“
Oder das Navigationsgerät im Auto entwickelt ein Eigenleben. Zunächst empfiehlt die weibliche Stimme dem orientierungslosen und gestressten Fahrer noch zweimal freundlich: „Bitte ändern Sie Ihre Fahrtrichtung“, um kurz darauf forsch zu fordern: „Bitte ändern Sie Ihr Leben!“
Hat man sich erst einmal auf Loriots Humor eingestellt, geht es schnell, dass jede Fehlermeldung beim Computer harmlos, ja sogar heiter wirkt. Künstliche Intelligenz verlangt geradezu danach, von Loriots Figuren bewertet zu werden. „Eine ganz famose Entwicklung!“ könnte Paul Winkelmann aus „Ödipussi“ sagen. Und selbst die Fortbewegung auf einem E-Roller entbehrt plötzlich nicht mehr einer gewissen Komik.
Die perfektionierte Gesellschaft
Auch im gesellschaftlichen Leben gibt es neue Themen. „Selbstoptimierung“ ist das Schlagwort. Man „trackt“ sich jetzt: Schritte, Puls, Kalorien. Wie man geschlafen hat, sagt einem das Handy. Das wäre doch auch etwas für Blühmels, Meltzers, Klöbners und wie sie alle heißen. Roswitha Pröhl reitet eh schon dreimal die Woche, wie wir im „Kosakenzipfel“ erfahren durften.
Auf Instagram ist die Selbstdarstellung der User mit Pool- und Dessertfotos schon Real-Satire. Und warum erinnert mich das Gendern irgendwie an Loriots Jodelschule? Weil es nicht ganz leicht ist, bei Ärzt*Innen, Student*Innen und gar Mensch*Innen das zweite Futur bei Sonnenaufgang zu bilden. Holleri du dödel du! Bei den Klimaklebern sehe ich sowieso politische Karikaturen mit Knollennasenmännchen vor mir.
Politik und Humor
Überhaupt wäre es gut, die politische Radikalisierung durch Humor zu entschärfen. All die unversöhnlichen und humorlosen Vertreter von Ideologien – Loriot hätte seine Freude daran. Am dringendsten bräuchten wir ihn wohl bei Corona. Wie gern würde ich Evelyn Hamann zu ihm sagen hören: „Ihre Maske sitzt schief…“
Aber das sind alles nur Gedankenspiele. Loriot könnte das natürlich viel besser. Was würde ihm alles einfallen! Und wie gut täte es uns, wenn wir über das viele Ernste wieder schmunzeln, grinsen oder so richtig lachen könnten. Zeigen wir deshalb, dass wir etwas von ihm gelernt haben. Und feiern wir seinen 100. Geburtstag! Was er wohl dazu sagen würde? Ich vermute: „Ach was!“
Da zaubert einer was auf die Leinwand! Darf ich vorstellen: Willy Wonka. Sie kennen ihn aus „Charly und die Schokoladenfabrik“. Der neue Film „Wonka“ erzählt seine Vorgeschichte. Wie wurde aus Willy der größte Erfinder, Zauberkünstler und Schokoladenfabrikant der Welt? In der Hauptrolle: Timothée Chalamet („Dune“).
Die Trailer locken mit bezaubernden Bildern und versprechen ein berauschendes Kinoerlebnis. Perfekt für die Weihnachtszeit.
„Wonka“ startet in den deutschen Kinos am 7.12.2023
Frust durch die eigene Familie? Der vergeht, wenn Sie erst mal die Ushers kennen.
In „Der Untergang des Hauses Usher“ haben die Geschwister Roderick und Madeline ein pharmazeutisches Unternehmen zu einem Imperium aus Reichtum, Privilegien und Macht aufgebaut. Doch als die Erben der Usher-Dynastie anfangen, auf höchst mysteriöse Art zu sterben, werden schlimme Geheimnisse offenbart.
„Der Untergang des Hauses Usher“ ist eine 8-teilige Netflix-Mystery-Serie von Horror-Erfolgsgarant Mike Flanagan und perfekter Grusel für Halloween mit unzähligen Anspielungen auf das Werk von Edgar Allan Poe.
Eine hochkarätig besetzte Supershow soll Thomas Gottschalks letztes „Wetten, dass..?“ werden. Jetzt verriet der Entertainer die ersten prominenten Gäste der Sendung am 25. November. In seinem Podcast „Die Supernasen“ sagte er: „Ich darf in aller Bescheidenheit ankündigen, dass bei mir Helene Fischer in“ Wetten, dass..?“ gemeinsam mit Shirin David auftreten wird.“
Sicher ist auch, dass Cher kommen wird, die gerade ein Weihnachtsalbum aufgenommen hat. Ob hingegen Rapper Apache 207 auftaucht, ist noch unklar. Das ZDF bemühe sich laut Gottschalk um eine Zusage, obwohl der Musiker“ nachweislich nicht im Fernsehen auftritt, für ‚Wetten dass..?‘ aber vielleicht ’ne Ausnahme macht.“
Helene Fischer, Shirin David, Cher und vielleicht Apache 207: Es geht also doch noch, dass man die Generationen gemeinsam vor den Fernseher lockt.
Die gute Nachricht zuerst: Der nächste Bond kommt. Und jetzt die schlechte: Es dauert noch.
007-Produzentin Barbara Broccoli hat „The Guardian“ ein Interview über die Zukunft von James Bond gegeben. Darin sagt sie: „Der nächste Film muss die Art und Weise widerspiegeln, wie sich die Welt in den zwei Jahrzehnten seit Craigs sechstem 007 verändert hat.“
Sie weist darauf hin, dass Bond in der Vergangenheit schon oft neu erfunden worden sei: „Ich erinnere mich an Golden Eye, als alle sagten: ‚Der kalte Krieg ist vorbei, die Mauer ist gefallen, Bond ist tot, wir brauchen keinen Bond mehr, die ganze Welt lebt in Frieden und es gibt keine Bösewichte mehr‘ – und Junge, das war falsch“. Eine Modernisierung sei immer dann notwendig, wenn ein neuer Schauspieler die Rolle übernehme. Und über diesen neuen Schauspieler sei noch nicht entschieden worden.
Barbara fasst zusammen: „Ich denke, diese Filme spiegeln die Zeit wider, in der sie spielen, und es liegt ein langer, langer Weg vor uns, Bond für das nächste Kapitel neu zu erfinden, und damit haben wir noch nicht einmal angefangen.“
Die Bleistifte müssen alle gleich weit gespitzt sein, alles muss symmetrisch sein, und Händeschütteln geht sowieso nur, wenn Feuchttücher in Griffweite sind: Adrian Monk, der Detektiv mit den tausend Phobien, kehrt zurück – 14 Jahre nach Ausstrahlung der letzten Serienfolge. In „Mr. Monk’s Last Case: A Monk Movie“ sieht er sich mit einem sehr persönlichen Fall konfrontiert. Darin wird Monks Stieftochter Molly eine wichtige Rolle spielen. Bis auf Natalies Tochter Julie sind wieder alle Hauptfiguren und – darsteller dabei.
Jetzt wurden die ersten Fotos von dem amerikanischen Streamingdienst Peacock veröffentlicht, wo der Film ab 8. Dezember 2023 zu sehen ist. Wann und wo er in Deutschland laufen wird, steht noch nicht fest.
Ich hoffe, ich habe keine Tippfehler gemacht – denn das würde Monk gar nicht gefallen.