Allgemein, Fernsehen, Kino

Wenn Dinosaurier auf Olympische Winterspiele treffen

Foto (c) Universal Pictures

Was passiert, wenn ein Snowboardfahrer auf der Piste einem Brachiosaurus begegnet? Und hat eine Abfahrtsläuferin eine Chance gegen einen Velociraptor? Mit solchen Fragen beschäftigt sich ein Werbespot, den Universal Pictures für den amerikanischen Sender NBC produziert hat und der zwei Welten miteinander verbindet: die Welt des neuen Jurassic-World-Films, der am 10. Juni in den Kinos startet, und die Welt der Olympischen Winterspiele. In dem zwei-minütigen Spot sieht man, wie die Goldmedaillengewinner Shaun White und Mikaela Shiffrin sowie Weltmeister Nathan Chen ihre persönliche Begegnung der besonderen Art mit Dinosaurier haben.

Die Jurassic-Park-Filme haben schon immer das Unmögliche möglich gemacht – auf der Leinwand wie auch im Marketing. Vom neuesten Film wurden sogar schon die ersten fünf Minuten im Internet veröffentlicht. Jetzt sorgt dieser Fernsehspot für Aufsehen. Er ist aus mehreren Gründen höchst gelungen. Die Idee der Verschmelzung der beiden Welten setzt er mit ästhetischen und atemberaubenden Aufnahmen um. Seine Szenerie passt perfekt zum neuen Film, in dem sich Dinosaurier in freier Wildbahn ausbreiten. Und er gibt einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf die Dinosaurier des kommenden Filmspektakels. Hier der Spot:

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Harry Potter: Der Zauber der Reunion

Foto (c) HBO Max

Magie! Hokuspokus! Es wird noch einmal gezaubert auf Hogwarts, der Schule, auf der Harry Potter zum berühmtesten Zauberer der Bücher- und Filmwelt wurde. Für eine Sendung des US-Streamingdienstes HBO Max treffen sich alle wichtigen Darsteller der acht Filme und blicken in Talkrunden auf die Dreharbeiten zurück. Anlass ist der 20. Jahrestag des Kinostarts des ersten Films „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001).

Die Gästeliste von „Harry Potter 20th Anniversary: Return to Hogwarts“ ist hochkarätig besetzt und liest sich wie ein Who’s who aus dem Potter-Universum. Es feiern nicht nur Daniel Radcliffe (Harry Potter), Emma Watson (Hermine Granger) und Rupert Grint (Ron Weasley) höchstpersönlich. Mit dabei sind auch Helena Bonham Carter (Bellatrix Lestrange), Tom Felton (Draco Malfoy), Robbie Coltrane (Hagrid), Ralph Fiennes (Voldemort), Gary Oldman (Sirius Black), Bonnie Wright (Ginnie Weasley) und viele andere, wie der Trailer verrät.

Das nostalgische Special wird am ersten Januar 2022 in den USA zu sehen sein. Wann und wo die Reunion nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt. Es sei aber eine internationale Veröffentlichung geplant, teilte HBO Max mit.

Die Fans können es jedenfalls kaum erwarten. Einer schrieb auf dem Instagram-Account von Emma Watson: „Ich werde in meinem Schlafzimmer sein, keinen Laut von mir geben und so tun, als sei ich nicht da – 01.01.22“. Über 17.000 anderen gefiel dieser Kommentar.

Die Verfilmungen der Kinderbuchreihe von Joanne K. Rowling waren insgesamt für 12 Oscars nominiert und haben weltweit über 7 Milliarden US-Dollar eingespielt. Sie gelten damit als eine der erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten.

Und warum verzaubert uns Harry Potter noch immer, auch 20 Jahre nach dem Kinostart und egal welches Alter man hat? Warum sind uns die Figuren in acht Filmen dermaßen ans Herz gewachsen? Weil Rowlings Geschichten komplexe Meisterwerke sind, weil die Filme den Büchern treu blieben und vor allem, weil es darin nur vordergründig um Zauberei geht. Im Kern geht es um viel mehr: um Freundschaft, Familiensinn, den Kampf für das Gute und – Liebe, in all ihren Ausprägungen. Freuen wir uns also auf die Rückkehr nach Hogwarts und auf das große Wiedersehen! Hier der Trailer von „Harry Potter 20th Anniversary: Return to Hogwarts“:

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Was für ’ne Show! – Das Wetten, dass..?-Comeback

Foto (c) ZDF

Vorfreude ist die schönste Freude. Das galt immer auch für Wetten, dass..?. Jeder war gespannt: Welche Stars kommen? Wie sind die Wetten? Und welche Überraschungen gibt es? Und jetzt beim Comeback? Ein verfeinertes Design beim Logo zeigt: das ZDF hat schon mal die Optik des Show-Klassikers aufpoliert. Dabei betonte Unterhaltungschef Oliver Heidemann gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de: „Diesmal machen wir eine ganz klassische Sendung, so wie sie sich die Zuschauerinnen und Zuschauer vorstellen, wenn man sie darauf ansprechen würde.“ Zwar schwinge die Nostalgie bei Wetten, dass..? immer mit, „weil diese Show das deutsche Bewusstsein von Fernsehen mitgeprägt hat.“ Aber „es wird keine Rückblicke und Best-Of-MAZen geben, weil wir das schon zweimal hatten – bei der letzten Sendung mit Thomas Gottschalk vor zehn Jahren und dann noch einmal Ende 2014, als Wetten, dass..? eingestellt wurde.“

Klassisch – das gilt auch für das Bühnenbild. Es ist zwar neu, „aber Sie werden es sofort wiedererkennen. Auch wenn die Couch am Ende mal beweglich war: Wetten, dass..? war immer dieses Triptychon – mit der Couch im Zentrum und dem Platz links und rechts für Showacts und Wetten“, so Heidemann. Das alles wird in einer vollen Halle stattfinden, unter Beachtung der aktuellen Corona-Regeln. Wetten, dass..? funktioniere nur mit Publikum, wie man es kennt, betonte schon Thomas Gottschalk im Vorfeld.

Das Comeback geschieht genau zum richtigen Zeitpunkt. Draußen ist es kalt und dunkel. Die Menschen, Corona-müde, sehnen sich nach Vertrautem und Angenehmem. Die Live-Show schaffte es immer, die aktuelle Stimmung der Zuschauer aufzunehmen und sie in etwas Positives umzuwandeln. Dem Fernseh-Samstagabend fehlt eine Show wie Wetten, dass..? schon lange. Das zeigen auch aktuelle Kommentare in den sozialen Medien: „Eine der besten Samstagabend-Sendungen ever!“. Oder: „Bitte, bitte weitermachen, dann wäre mancher Samstagabend gerettet.“ Stimmen wie: „Brauchen wir das wirklich?“ muss man dagegen suchen.

Woher kommt diese besondere Liebe? Wetten, dass..? hat immer bewiesen: eine Show kann voller Emotionen, spektakulär und verrückt sein, ohne sich Voyeurismus und Geschmacklosigkeiten hinzugeben. Im Gegensatz zu anderen Sendungen reagiert hier das Hallenpublikum begeistert, aber nicht hysterisch. Die Moderation war stets lustig-geistreich, aber nie wirklich zynisch. Eine Show voller positiver Energie. Das hindert sie nicht daran, auch mal Grenzen auszutesten.

Was steht am Samstag auf dem Programm? Ins Rennen um den Titel „Wettkönig“ gehen eine Gruppe Feuerwehrleute, ein Baggerprofi, eine Dachdeckermeisterin, ein Parson Russel Terrier, sowie ein Achtjähriger, der bei einer U-Bahnfahrt alles auf den Kopf stellen will. Tiere und Kinder als sichere Nummer – schon eine alte Rudi-Carrell-Regel. Außerdem dabei: die männliche Hälfte von Abba – Björn Ulvaeus und Benny Andersson -, Helene Fischer, Udo Lindenberg, Giovanni Zarella, Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf, Heino Ferch, Svenja Jung, das Ensemble vom Disney-Musical „Die Eiskönigin“. Die Bild-Zeitung will herausgefunden haben, dass als Überraschungsgäste Halle Berry und Frank Elstner kommen. Und das wird noch nicht alles sein.

Alles, was man planen kann, ist die Pflicht. Über die Kür entscheiden der Verlauf der Wetten, die Laune der Gäste und der Witz des Thomas Gottschalk. Wenn alle zuschauten, die ihn aufgefordert hätten, es wieder zu machen, sagte er der Hörzu, müsste die Quote stimmen. Wetten, dass..? verspricht, am Samstag der TV-Hit des Jahres zu werden. Das wird ’ne Show!

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Politiker-Statements: Nach der Wahl ist vor der Wahl

Wer ist für das Ergebnis einer Landtagswahl verantwortlich? Bei dieser Frage greifen Politiker in Interviews leicht zu stereotypen Antworten, wobei alles eine Frage des Standpunkts ist. Es kommt darauf an, ob jemand Gewinner oder Verlierer der Wahl ist. Die Gewinnerparteien auf Landesebene sagen gern, ihr eigener Wahlkampf sei entscheidend gewesen. Die Verlierer dagegen machen oft, wenn auch unterschwellig, die Bundespartei verantwortlich.

Auch bei der Frage, ob eine Landtagswahl Signalwirkung für die Bundestagswahl hat, fallen Politker-Antworten immer sehr ähnlich aus. Die Gewinner empfinden ihren Sieg als Rückenwind für die Bundestagswahl, während die Verlierer das Ergebnis nicht ganz so ernst nehmen und behaupten, Land und Bund hätten jeweils ihre eigenen Themen.

Doch Vorsicht: die Zuschauer besitzen mehr Menschenkenntnis und Gespür für Zusammenhänge als manchem Politiker lieb ist. Und eine fadenscheinige Erklärung wird schnell durchschaut. Warum nicht klar Verantwortung übernehmen und Erfolge gönnen – auch innerhalb der eigenen Partei? Dem Vertrauen in die eigene Person und in die Politik täte es gut.

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TV-Nachrichten: Die Kunst des stilvollen Abschieds

Immer elegant, immer charmant, und in ihrer Abschiedssendung ganz besonders stilvoll: Petra Gerster hat ihre letzte Heute-Sendung präsentiert und sich von ihren Zuschauern verabschiedet. „Das war’s für mich“, sagte die 66-jährige Journalistin vor laufender Kamera. „Fast 23 Jahre lang durfte ich Sie an dieser Stelle mit den Nachrichten des Tages versorgen.“ Sie dankte den Zuschauern für ihr Vertrauen und schloss mit einem Zitat des ehemaligen Frankfurter Fußballtrainers Dragoslav Stepanovic: „Lebbe geht weider!“ Allein im Zweiten schalteten 4,59 Millionen Menschen ein, bei 3Sat waren es gut 380.000. Die Quote lag insgesamt bei 20,7 Prozent. Hier die Minuten von Gersters Verabschiedung in der Heute-Sendung:

Aber warum berühren uns Abschiedsworte von Nachrichten-Präsentatoren so sehr? Weil die persönliche Ansprache im strengen Ablauf einer Nachrichtensendung angenehm aus dem Rahmen fällt. Weil ein paar freundliche Worte in der Flut der überwiegend schlechten Meldungen wohltuend sind. Weil Dankesworte den sonst immer beherrschten Nachrichten-Präsentator menschlicher werden lassen. Und weil vertraute Nachrichten-Präsentatoren gern gesehene Gäste in unseren Wohnzimmern sind. Wir empfinden Dankbarkeit für die Informationsvermittlung, die Verlässlichkeit und die Glaubwürdigkeit über all die Jahre, und jetzt wird der Dank einmal an die Zuschauer zurückgegeben.

Jeder hat dabei seine eigene Art, sich zu verabschieden. Jan Hofer bindet sich die Krawatte ab, Tom Buhrow zitiert Theodor Fontane, und Ulrich Wickert wünscht noch einmal „eine geruhsame Nacht“. Hier die beeindruckensten Abschiedsworte von deutschen Nachrichten-Präsentatoren:

Jan Hofer:

Thomas Roth:

Tom Buhrow:

Ulrich Wickert:

Dagmar Berghoff:

Karl-Heinz Köpcke:

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Eurovision Song Contest: Wussten Sie, dass..?

Das aktuelle Logo des ESC stammt von Cornelis Jacobs und seinem Team von Cityzen Agency und wird seit 2004 – und seit 2015 leicht verändert – verwendet. Quelle: EBU

Europas größte Musikshow steht bevor. Zum 65. Mal wird von Dienstag bis Samstag der Eurovision Song Contest ausgetragen, diesmal in Rotterdam, nachdem 2019 Duncan Laurence mit dem Lied „Arcade“ für die Niederlande gewann, und 2020 wegen Corona kein ESC stattfand. Für Deutschland tritt in diesem Jahr Jendrik Sigwart mit „I don’t feel hate“ an. Jendrik hat das Lied selber geschrieben und produziert. Es beinhaltet drei Zeilen auf Deutsch und ist damit seit 2007 der erste deutsche Beitrag, der Deutsch enthält. Hier noch mehr Wissenswertes rund um den Eurovision Song Contest (ESC):

  • Der ESC findet seit 1956 statt und wird von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) im Rahmen der Eurovision veranstaltet.
  • In Deutschland hieß der Wettbewerb bis 2001 Grand Prix Eurovision de la Chanson. Seit 1992 lautet die offizielle Bezeichnung Eurovision Song Contest.
  • Der ESC ist ein Musikwettbewerb für Komponisten, Textdichter und Songwriter.
  • Die Trophäe wird zwar dem Interpreten übergeben, geht dann aber in den Besitz des Songschreibers über. Dem Interpreten bleibt der gesteigerte Bekanntheitsgrad durch den Sieg.
  • Jedes Lied muss live gesungen werden, ausgenommen des Begleitgesangs.
  • Von 1966 bis 1972 und von 1977 bis 1998 musste jeder Interpret in der jeweiligen Landessprache singen. Seit 1999 ist die Sprache, in der gesungen wird, wieder freigestellt.
  • Es muss sich um einen Originallied handeln; es darf also keine Coverversion eines älteren Songs sein.
  • Die Lieder dürfen frühestens am 1. September des Vorjahres veröffentlicht werden.
  • Die Interpreten müssen mindestens 16 Jahre alt sein.
  • Es dürfen höchstens sechs Personen auf der Bühne mitwirken.
  • Beim Auftritt dürfen keine Tiere mitwirken.
  • Lied oder Auftritt dürfen keine politische Botschaft enthalten oder dem Image des Wettbewerbs schaden.
  • Irland hat mit sieben Siegen am häufigsten gewonnen, gefolgt von Schweden mit sechs Siegen. Je fünfmal haben Frankreich, Luxemburg, Großbritannien (UK) und Niederlande den ersten Platz gemacht.
  • Deutschland hat zwei Mal gewonnen: 1982 mit „Ein bisschen Frieden“ gesungen von Nicole und 2010 mit „Satellite“ von Lena.
  • Mit 63 Teilnahmen ist Deutschland das Land, das am häufigsten beim ESC mitmachte.
  • Die erfolgreichste Sprache beim Wettbewerb ist Englisch mit 31 Siegesliedern, gefolgt von Französisch mit 14 Siegesliedern. In Hebräisch und Niederländisch waren je drei erstplatzierte Songs getextet.
  • Der erfolgreichste Teilnehmer kommt aus Irland. Johnny Logan gewann zweimal als Sänger (1980 mit „What’s another year“ und 1987 mit „Hold me now“) und einmal als Komponist (1992: „Why me“).
  • Der ESC machte einige Interpreten, die vorher noch weitgehend unbekannt waren, zu internationalen Stars. Das gilt besonders für die schwedische Popgruppe ABBA, die 1974 mit „Waterloo“ gewann. Die franko-kanadische Sängerin Céline Dion wurde durch ihren Sieg für die Schweiz 1988 mit „Ne partez pas sans moi“ europaweit bekannt. Zu Weltruhm durch den ESC gelangte die irische Folkloregruppe Riverdance. Sie trat 1994 als Pausenfüller auf.
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Indiana Jones und die Doku auf Arte

Indiana Jones Logo (c) Lucasfilm Ltd.

Diese Doku ist wie eine Geburtstagsfeier und Schatzsuche in einem. 40 Jahre nach dem ersten Indiana-Jones-Film geht Arte dem popkulturellen Phänomen des legendären Archäologen mit Peitsche und Hut auf den Grund. Die sehenswerte Dokumentation „Indiana Jones – Eine Saga erobert die Welt“ bietet umfangreiches Archivmaterial, lässt die Macher George Lucas, Steven Spielberg und Harrison Ford über ihre Erfahrungen erzählen und zeigt, wie es ihnen gelang, das Genre Abenteuerfilm zu revolutionieren.

„Indiana Jones – Eine Saga erobert die Welt“ am Freitag 14.5. um 22.55 Uhr auf Arte und bis zum 13.7.2021 hier:

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Tod auf dem Nil: Die neuen Morde

Ein Verbrechen, und alle Anwesenden verdächtig – das ist Agatha Christie! Und in ihrem Kriminalroman „Tod auf dem Nil“ geht es besonders raffiniert zu. Hier wird die Millionenerbin Linnet Ridgeway auf ihrer Hochzeitsreise ermordet. Jeder der Mitreisenden hatte ein Motiv. Die Geschichte wurde bereits 1978 glanzvoll verfilmt. Jetzt steht eine Wiederverfilmung an. Nach einigen Verschiebungen soll sie im Februar 2022 in die Kinos kommen. Kenneth Branagh übernimmt die Rolle des belgischen Meisterdetektivs Hercule Poirot und führt Regie. Aber kann eine Wiederverfilmung dem gelungenen Klassiker noch etwas hinzusetzen? Sie kann, wie schon die Neuinszenierung von „Mord im Orient-Express“ bewies, die über einen eigenen Charme und Reiz verfügt. Auch dann, wenn man die Auflösung schon kennt. Allein der Trailer ist schon vielversprechend:

Zum Vergleich: der englischsprachige Trailer von „Tod auf dem Nil“ aus dem Jahr 1978. Arte zeigt den Klassiker am Sonntag, 2. Mai, um 20.15 Uhr.

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Oscar: Wussten Sie, dass..?

Wussten Sie, dass Walt Disney die Person ist, die bisher am meisten Oscars gewonnen hat? Amüsante Fun Facts rund um den berühmtesten Filmpreis der Welt:

  • Sein offizieller Name ist Academy Award of Merit (engl. für „Verdienstpreis der Akademie“), kurz Academy Award. Er wird jedes Jahr von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) für die besten Filme des Vorjahres verliehen.
  • Woher der Spitzname „Oscar“ stammt, ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Es heißt, die ehemalige Vorstandssekretärin und spätere Leiterin der Academy, Margaret Herrick, habe beim Anblick der Statue gesagt: „Der sieht ja aus wie mein Onkel Oscar!“. In den Annalen der Academy steht sie als offizielle Namensgeberin.
  • Die Filme mit den meisten Oscars sind Ben Hur, Titanic und Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs. Sie gewannen jeweils elf Trophäen.
  • Bei den Darstellerinnen wurde Katharine Hephurn (1907-2003) am häufigsten ausgezeichnet. Sie bekam den Oscar vier Mal verliehen. Meryl Streep kann die meisten Darsteller-Nominierungen (21) auf sich vereinen. Bei den Männern gewannen Jack Nicholson, Daniel Day-Lewis und Walter Brennan (1894-1974) je drei Academy Awards.
  • Die Person, die überhaupt am meisten Oscars erhielt, ist Walt Disney. Er bekam die Trophäe 26 Mal überreicht, inklusive vier Ehren-Oscars.
  • Als größte Verlierer unter den Filmen gelten Am Wendepunkt und Die Farbe Lila. Sie waren jeweils elf Mal nominiert, ohne einen einzigen Preis zu gewinnen.
  • Der bisher häufigste Oscar-Moderator ist der Entertainer Bob Hope. Er war 17 Mal Gastgeber. Die einzigen weiblichen Moderatorinnen, die allein durch die glamouröse Show führten, sind Whoopi Goldberg (vier Mal) und Ellen DeGeneres (zwei Mal).
  • Die fünf wichtigsten Kategorien – Bester Film, Beste Regie, Bester Schauspieler, Beste Schauspielerin und Bestes Drehbuch – werden auch „Best Five“ genannt. Nur drei Filmen gelang es bisher, sie zu gewinnen: Es geschah in einer Nacht, Einer flog über das Kuckucksnest und Das Schweigen der Lämmer.
  • Die Schauspielerin Greer Garson hielt 1942 eine fast siebenminütige Dankesrede. Danach wurde die Zeitbegrenzung eingeführt.
  • Die Oscar-Gewinner müssen sich seit 1950 verpflichten, dass weder sie noch ihre Erben die Statue verkaufen, ohne sie vorher der Academy für einen US-Dollar anzubieten. Weigert sich ein Gewinner, behält die Academy den Preis.

Pro7 überträgt die Oscar-Verleihung 2021 in der Nacht von Sonntag auf Montag live ab 2 Uhr, Wiederholung um 4.55 Uhr.

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Der Elstnertainer: Frank Elstner aus der Nähe

Foto (c) Zoo Agency GmbH http://www.zooagency.de

In der Schule war er der kleine Junge mit dem Glasauge und wurde oft übergangen oder gehänselt. Aber wenn er vor der Klasse ein Gedicht aufsagte, dann hörten ihm plötzlich alle zu. Gehör muss sich Frank Elstner jetzt nicht mehr verschaffen. Auch ich hörte ihm gut zu, als ich mich das erste Mal mit ihm unterhielt. Das war 1990. Da saß ich im Publikum der von ihm moderierten ZDF-Sendung Wir stellen uns und sprach ihn hinterher an, weil ich einen Rat wollte, an wen ich eigene Showkonzepte schicken sollte. Tipps gab er mir gleich einige. Und dass er großes Interesse am Nachwuchs hat, erfuhr ich Jahre später als Redakteur bei ihm in Baden-Baden.

„Der andere könnte Recht haben“

Frank Elstner mag Menschen. Er interessiert sich für sie und hört ihnen zu. Deshalb sind seine Gespräche auch so gut. Das ist so in seinen Sendungen, genauso wie im wirklichen Leben. Auch da schätzt er die Personen um ihn herum. Er ist zum Beispiel sehr darauf bedacht, sich um jeden einzelnen Mitarbeiter zu kümmern. Vor einer Sendung gibt er jedem Tontechniker und Kabelträger die Hand. An einem Montag kam er in die Redaktion von Menschen der Woche, versammelte alle Mitarbeiter und sagte: „Leute, ich habe am Samstag fürchterlich schlecht moderiert.“ Gemeinsam haben wir dann die Sendung angeschaut und immer das Band angehalten, wenn ihm etwas nicht gefiel. Er wollte von jedem wissen, was man besser hätte machen können. Ein Lebensmotto für ihn ist der Satz des Philosophen Hans-Georg Gadamer: „Der andere könnte Recht haben.“ Das kann für ihn der Unterhaltungschef genauso wie der Praktikant oder seine Ehefrau sein. Bei der Sitzung holte er auf diese Weise die Mitarbeiter auf seine Seite. Das war die eindrucksvollste und konstruktivste Redaktionssitzung, die ich je erlebt habe.

Nicht Entertainer sondern Elstnertainer

Überhaupt ist Elstner ein ausgezeichneter Gastgeber. Wieder gilt: auf der Bühne wie auch in Wirklichkeit. Er kann gönnen und ist großzügig; Geiz ist ein Fremdwort für ihn. Als ich an meinem Geburtstag Pizza und Nudeln für die Redaktion bestellte, war es nicht ganz leicht, ihn zu überreden, die Einladung zu seinen geliebten Penne arrabiata für 7,50 Euro anzunehmen. Und wenn man dann zusammen mit ihm isst, kann er wunderbar Geschichten erzählen. Er ist ein brillanter Verkäufer und kann eine Kleinigkeit als absolutes Highlight präsentieren. Auch kennt er unzählige Geheimnisse von Prominenten, ist aber stets diskret dabei. Als großer Menschenkenner durchschaut er die Leute schnell. Vormachen kann man ihm nichts.

Elstner ist auch viel lockerer und lustiger als manch einer glaubt, der ihn ausschließlich aus den Medien kennt. Er hat einen etwas trockenen, manchmal sarkastischen Humor. Als er mal wegen der Quoten schlecht gelaunt war, meinte seine Frau zu ihm: „Mensch, nimm dich doch nicht so wichtig!“ Das hat er sich zu Herzen genommen, sagt er. Mehr Gelassenheit ist ein erklärtes Ziel von ihm im Alter.

„Ihr müsst wie Trüffelschweine sein“

Als seine wichtigste Eigenschaft bezeichnet er seine Neugierde. Wenn er eine Zeitung durchblättert, findet er auf Anhieb zehn Themen und Gäste, die sich für eine Talkshow eignen. „Ihr müsst wie Trüffelschweine sein“, sagte er zu uns Redakteuren, als wir für die Sendung keine guten Gäste fanden. Sich selbst sieht er auch als Journalist, der Fernsehen macht, und weniger als Entertainer.

Auch ohne Entertainer-Qualitäten ist er für mich der Kreativste und Verrückteste – im positiven Sinn – im deutschen Fernsehen, und im Kopf der Jüngste. Er will Unterhaltung ständig weiterentwickeln; etwas erfinden, was es noch nicht gibt. Dabei hat er die Methode, sich die Frage zu stellen: was fehlt im Fernsehen? So fragte er einst: warum wird im deutschen Fernsehen nicht gewettet? Oder: warum gibt es keine Gesprächsreihe mit Nobelpreisträgern? Zuvor hatte er im französischen Fernsehen eine Sendung mit dem Titel The Einsteins gesehen. Und weil ihm Tutti Frutti nicht gefiel, wollte er eine Sendung, die mal die Männer vorführt, und schuf Mann o Mann, das übrigens international noch erfolgreicher war als Wetten, dass..?.

Die Show zur Flasche

Sein Einfallsreichtum und seine Geschwindigkeit sind atemberaubend. Er erfindet auf Anhieb neue Sendungen und Spiele. Als er mich mal nach der Arbeit nach Hause fuhr, dachte er sich während der zehnminütigen Fahrt drei Formate rund um das Thema „Auto“ aus, weil er meinte, dass es keine wirklich gute Sendung dazu gäbe. Und wenn beim Essen eine Flasche Wein auf dem Tisch steht, überlegt er sich, was für eine Show man um diese Flasche herum machen könnte.

Elstner ist wagemutig, wie ein Spieler. Anstatt einen sicheren Posten in einem Sender einzunehmen, machte er sich als freier Produzent selbstständig. Etwas Neues auf den Markt zu bringen, bedeutet immer ein Risiko, finanziell und ideell. Und Flops gab es einige: von Elstner und die Detektive gab es nur eine Folge, und Flieg mit Air-TL wurde nach drei Ausgaben beendet. Mich haben seine Misserfolge immer mindestens so fasziniert wie seine Erfolge. Weil mich ihre Ansätze und Elemente begeistert haben. Deshalb wollte ich sie gegenüber Kritikern verteidigen. Bei Elstner und die Detektive unterhielt er sich mit einem Prominenten an einem geheimen Ort, und die Fernsehzuschauer mussten dieses Versteck erraten. Und Flieg mit Air-TL war die erste Reisespielshow aus einem fliegenden Flugzeug. Übrigens hat ihm die Presse nach der ersten Wetten, dass..? Sendung auch eine Totgeburt bescheinigt. Bei Thomas Gottschalk hieß es dann nach zwei Ausgaben: „Wir wollen Frank Elstner wieder haben“. Kritiker haben nicht immer Recht.

Sternzeichen: Stehaufmännchen

Am meisten aber hat mich beeindruckt, wie Elstner mit Niederlagen umgeht. Besonders bei Nase vorn war er immens viel Häme ausgesetzt. Während er in den achtziger Jahren durch Wetten, dass..? der beliebteste Showmaster Deutschlands war, wurde er mit Nase vorn zum Buhmann der Nation. In der Zeit des Internets wäre das ein Shitstorm gewesen. „Was ist bloß mit Frank Elstner los?“ fragte eine Zeitung scheinheilig nach der zweiten Ausgabe. Und was macht er? Er zieht sich zurück, berappelt sich, betritt mit neuem Schwung die Bühne und versucht, es besser zu machen. Klar, Sternzeichen Widder. Von Selbstmitleid hält er ohnehin nichts. Vor allem aber steht er zu der Show, weil er weiß: im Kern ist sie gut.

Und wenn eine Sendung tatsächlich abgesetzt wird, kann Elstner auch einen Haken darunter machen. „Wenn ein Maler eines seiner Bilder nicht verkaufen konnte,“ sagte er, „dann hat er das ja nicht unbedingt weniger gern.“ Diese Einstellung hat was, dachte ich mir: innere Größe. Von diesem würdevollen Scheitern schaute ich mir etwas ab. Ich übernahm, was er in Interviews gesagt hatte: „Wenn man alles versucht hat, gibt es kein wirkliches Versagen.“ In der Zeit von Nase vorn war ich Student und verlor dadurch sämtliche Prüfungsängste. Showbusiness als Lebenshilfe sozusagen.

Und nach jedem Misserfolg kam Elstner mit neuen Sendungen wieder. Besonders gefreut hat mich, dass er gesagt hat: Wenn ihm eine neue Fernsehsendung einfällt, bietet er die noch mit neunzig an. Genau das wünsche ich mir.