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Warum Indiana Jones 5 das größte Kinoabenteuer aller Zeiten wird

Foto (c) LucasFilm, Disney

Der Film ist abgedreht, jetzt wird er geschnitten, und alle fragen sich: wie wird der neue Indiana Jones? Welchen Titel bekommt er? Wonach sucht Indy diesmal? Und kann Harrison Ford noch als Action-Held überzeugen? Alles offene Fragen. Kaum zu beantworten, nachdem bisher keine einzige Szene veröffentlicht wurde.

Und doch prognostiziere ich: Indiana Jones 5 wird das absolute Kinoereignis. Ich habe keinen einzigen Beweis. Aber dafür etliche Indizien. Und die ergeben ein sicheres Bauchgefühl.

Wie ist die aktuelle Situation? Der vierte Teil der Reihe, „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ (2008), war für viele Fans eine Enttäuschung. Mittlerweile ist Harrison Ford 80. Die Skepsis beim Publikum und der Druck sind groß.

Mit Sicherheit wird man aus den Erfahrungen mit dem „Kristallschädel“ lernen. Zum Beispiel nicht mehr so viele offensichtliche Computereffekte. Aber die Diskussion über diesen Film ist ohnehin Jammern auf sehr hohem Niveau. In einer Qualitätsrangliste der vier Filme wäre der schwächste von ihnen immer noch um Längen besser als all das übrige Action-Getöse auf dem Markt. Interessanterweise ist der „Kristallschädel“ der finanziell erfolgreichste Teil der Reihe. Und es gibt auch andere Stimmen: Kultregisseur Quentin Tarantino zum Beispiel gefällt der „Kristallschädel“ besser als der „letzte Kreuzzug“.

Viele Jahre sind vergangen seit der Ankündigung, dass ein fünfter Film realisiert wird. Es kam zu etlichen Aufschüben. Während der Dreharbeiten verletzte sich Ford die Schulter. Dann Corona. Aber erstmal gab es dauernd Unzufriedenheit mit dem Drehbuch. Das spricht dafür, dass man es diesmal besonders genau nimmt. Denn das Drehbuch ist und bleibt auch hier die Basis für einen guten Film. Ginge es nur ums Geld und nicht um Qualität, hätte man längst etliche Fortsetzungen drehen können. Aber hier gilt es, eine Kult-Filmreihe zu erhalten und zu vervollständigen.

Zu Harrison Fords Alter: er war bei den Dreharbeiten zum neuen Film Ende 70. Das muss kein Hindernis sein. Im Gegenteil. Originell-überzogene Action haarscharf am Rande der Glaubwürdigkeit gehört zum Programm – das macht Indiana Jones aus. Auch ein 30-jähriger Archäologe würde in Wirklichkeit keine zehn Minuten dieser Abenteuer überstehen. Man wird staunen, wie sich Dr. Henry Walton Jones jetzt in höherem Alter gegen seine Gegner zur Wehr setzt. Mit Krückstock witzeln die einen. Mit Erfahrung, Cleverness und Selbstironie erwarten die anderen. Deshalb bietet Fords Alter auch eine Chance. Die Kunst wird sein, die Gratwanderung zwischen absoluter Unglaubwürdigkeit und faszinierendem Irrwitz auszuloten. Es soll halt gerade noch vorstellbar sein, was da auf der Leinwand passiert. Und es wäre geradezu genial, wenn Jones‘ Alter Teil der Geschichte würde.

Dem bewährten Indiana-Jones-Stab gehört auch Steven Spielberg an, allerdings diesmal als Produzent und nicht als Regisseur. Die Entscheidung dazu habe er selbst getroffen. Auf diese Weise wolle er einer neuen Generation an Filmemachern die Gelegenheit bieten, Indy eine neue Perspektive zu verleihen. Neben Ford und Spielberg ist auch Filmmusik-Legende John Williams (90) noch einmal mit an Bord. Der feinsinnige Komponist wird für den klassischen, grandiosen Abenteuersound sorgen, die Geschichte mittels neuer Musikthemen auf seine Art erzählen und die Zuschauer mitreißen.

Ein paar wenige Beteiligte durften schon einen Blick auf fertig geschnittene Teile des Films werfen. Sie sind angetan, ja begeistert. Boyd Holbrook, der für den Film in einer noch unbekannten Rolle besetzt wurde, über Regisseur James Mangold: „Der Typ kann einfach keinen schlechten Film drehen. Er ist so präzise bei dem, was er macht.“ Und Darsteller Mads Mikkelsen schwärmt: „‚Jäger des verlorenen Schatzes‘ war einer meiner Lieblingsfilme. Er verkörperte diese goldene Ära der Serien aus den 1940er-Jahren – und das steckt auch im fünften Film. Sie orientieren sich sehr stark am ersten und zweiten Film, um das ursprüngliche Gefühl und den ursprünglichen Indy einzufangen. Es wird sehr intensiv und episch.“ Während der erste Indiana Jones der klassische Abenteuerfilm schlechthin ist, wirkt der zweite wie eine Achterbahn- und Geisterbahnfahrt auf einmal. Die Mischung aus beidem halte ich für genau die richtige Richtung für den fünften Film.

Harrison Ford selbst war auf der Disney-Messe D23 ungeheuer emotional: „Ich bin sehr stolz, sagen zu können, dass dieser fantastisch ist (…) Indiana-Jones-Filme drehen sich um Mysterien und Abenteuer, aber auch um das Herz, und ich bin wirklich glücklich, dass wir eine wirklich menschliche Geschichte zu erzählen haben, ebenso wie einen Film, der euch in den Arsch treten wird!“ Genau deshalb sind die Werke Filmgeschichte, weil sie ausgeklügelter und komplexer sind als reines Action-Kino und viel mehr Themen behandeln.

Produzent Frank Marshall, seit dem ersten Film dabei, verspricht, Indy 5 werde die Fans glücklich machen. Er biete alles, was man sich von einem Indiana-Jones-Film wünsche.

Natürlich wird kaum ein Mitwirkender schlecht über den eigenen Film reden. Aber in den Aussprüchen schwingt mit: der Film wird ein Knaller. Auf der D23 führte das erste gezeigte Material zu stehenden Ovationen.

Und die Konkurrenz? Action in Filmen ist inmitten der zahllosen Marvel- und DC-Helden längst nicht mehr nachvollziehbar und berührt kaum mehr. Das Publikum wird eine neue, aber klassisch erzählte und inszenierte Abenteuergeschichte mit „handgemachter“ Action ohne Superkräfte dankend annehmen. Ich glaube, die Zuschauer sehnen sich danach.

Und schließlich das erste offizielle Foto: es ist nur ein einziges Bild – aber was für eines! Der Abenteuerheld im klassischen Outfit in einer Höhle auf einer brüchigen Hängebrücke. Spärliches, mystisches Licht fällt auf ihn ein. Indiana Jones in Reinform. Wenn der ganze Film wird wie dieses Bild, muss sich niemand Sorgen machen.

Jetzt wartet die Fan-Welt auf den ersten Trailer. Es wird spekuliert, dass er erst zusammen mit Avatar 2 in die Kinos kommt, also am 14. Dezember in Deutschland. Der Film selbst startet am 29. Juni 2023.

Ich setze alles darauf: „Indiana Jones und…“ wird ein vielschichtiges Spektakel. Wir werden einen gereiften Helden sehen, der sich mit Witz und Härte auf eine legendäre Suche begibt, inmitten einer fesselnden, ergreifenden Geschichte. Alles andere überlasse ich Ihrer Fantasie. Dem Zuschauer wird der Atem stocken. Ich kann es nicht erwarten.

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