Was für ein Abschied! Thomas Gottschalk wurde mit einem Bagger von der „Wetten, dass..?“-Bühne chauffiert und verschwand im Nebelrauch. Die ganze Sendung über hatte er den richtigen Ton getroffen: „Ich kann ja nichts dafür, dass Sie mit mir die beste Zeit Ihres Lebens verbinden“, scherzte er gleich zu Beginn. Es folgten Spiel, Spaß und Nostalgie über 3 Stunden lang.
Was für eine Wettkönigin! Die Gewinnerin, die frühere Wetten anhand eines Strichcodes erkannt hatte, erklärte: „Ich habe mir angewöhnt, wenn ich schlechte Laune hatte, habe ich mir alte Wetten angekuckt, weil sie mich immer zum Lachen gebracht haben.“ Ein Tipp für uns jetzt.
Was für eine Quote! 12,13 Millionen Zuschauer. 53,5 Prozent Marktanteil allein in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen. Das TV-Lagerfeuer hat wieder gebrannt.
Was für ein Schlusswort! „Wetten, dass..?“-Erfinder Frank Elstner übernimmt am Ende der Show witzigerweise die Moderation und meint feinsinnig: „Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich hatte nicht das Gefühl, ich bin bei einer letzten Sendung, sondern ich hatte das Gefühl, man hat mich zur besten Zeit von Thomas Gottschalk eingeladen, eine Sendung anzuschauen.“
Wir werden beide sicher wiedersehen. Irgendwo, irgendwann.
Zum letzten Mal führt am Samstag Thomas Gottschalk durch Wetten, dass..? und präsentiert kuriose Wetten, großartige Musik-Acts und hochkarätige Stars auf Deutschlands berühmtester Couch. Ein Gelegenheit, sich bei ihm und beim ZDF zu bedanken.
Also ausnahmsweise nicht „Wetten, dass..?“, sondern 15 Mal „Danke, dass…“
…ihr uns so viele Male das große Samstagabendshow-Live-Gefühl beschert habt.
…ihr großes Familienfernsehen gemacht hast und alle Generationen unterhalten habt.
…Wetten, dass..? zeigt: Man kann die ganze Nation zum Lachen und Staunen bringen.
…immer alles echt war: die Wetten, der Publikumsapplaus und die Lacher – also keine unechten Zwischenschnitte.
…die Wetten so gut ausgewählt wurden.
…der Bauer da war, der seine Kühe am Schmatzen erkannte – eine meiner vielen Lieblingswetten.
…auch Wetten nicht klappten. Das zeugt von der Glaubwürdigkeit der Sendung.
…ihr Fehler gemacht habt. Das zeigt, dass die Sendung live und echt war.
…ihr die spannendsten und lustigsten Momente im deutschen Fernsehen geschaffen habt.
…ihr fleißig überzogen hast. So hatten wir mehr vom Spaß.
…Mallorca-Wetten-dass immer eine große, bunte Sommerparty war.
…die zweite Titelmelodie genauso mitreißend wie die erste ist.
…ihr trotz Reality- und Casting-Wahn dem Geist der Sendung treu geblieben seid.
…das Konzept nie wesentlich geändert wurde.
…es weitergeht – falls es weitergeht. Hoffentlich.
Dass Loriot im Jahr 2011 verstarb, ist eine Unverschämtheit. Oder um es mit Herrn Hoppenstedts Worten zu sagen: „Das ist eine bodenlose Unverschämtheit, die ich mir in dieser Form verbitten möchte“ („Kosakenzipfel“). Sie fragen, warum eine bodenlose Unverschämtheit? Weil Loriot zu Lebzeiten die Deutschen gelehrt hat, über sich selber zu lachen. Wie entlastend und erleichternd das ist! „Das Komische ist man selbst“, sagte er einmal. Vor allem, wenn man sich zu ernst nimmt. Dann ist die Fallhöhe am größten, sollte etwas misslingen. Gerade die zwischenmenschliche Kommunikation misslingt oft und führt so zu kuriosen Missverständnissen. Das hat er genial beobachtet und uns feinsinnig klar gemacht.
Zu so vielen Themen hat Loriot Situationen geschaffen, die absurd und dadurch lustig sind. Da ist die Liebeserklärung mit Nudel im Gesicht („Sie haben da was am Mund…“), die seriöse Fernsehansage („Gwyneth Molesworth hatte für Lord Hesketh-Fortescue in Nether Addlethorpe einen Schlipth…“), Weihnachten bei den Hoppenstedts („Früher war mehr Lametta!“) und Unzähliges mehr.
Selbst die Weltpolitik floss in seine Sketche ein. In „Der K 2000“ wird der Vertreter eines heimischen Mini-Luftschutzbunkers interviewt, der sich angesichts der atomaren Aufrüstung hoher Umsätze schon sicher ist. Die Journalistin fragt ihn schließlich: „Und was ist, wenn sich die politische Lage plötzlich entspannt?“ Er winkt ab: „Na, wir wollen doch nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen.“
Das Loriot-Phänomen
Loriots Humor ist zeitlos. Sein Werk bringt Generationen zum Lachen. Je öfter man es liest, hört oder sieht, umso lustiger ist es. Das ist das Loriot-Phänomen. Seine skurrile Komik und sein Wortwitz sind allgegenwärtig. So oft hat man in Alltagssituationen das Gefühl, dass man in einen seiner Sketche geraten ist. „Das ist doch wie bei Loriot!“, kommt es einem schnell über die Lippen. Allein der Gedanke daran hilft schon, die Spannung aus einer misslichen Lage zu nehmen.
Bernhard-Viktor „Vicco“ Christoph-Carl von Bülow wäre am 12. November in diesem Jahr 100 geworden. Ein Grund, seiner zu gedenken und zu schauen, welche neuen Themen es gibt, die Loriot-würdig sind und sich geradezu dafür anbieten, in einer seiner Nummern verarbeitet zu werden. Solche Themen tun sich vor allem in den Bereichen Technik, Gesellschaft und Politik auf.
Menschen, Technik, Katastrophen
Technik scheint ihn schon immer fasziniert zu haben, oder vielmehr das Unvermögen des Menschen mit ihrer rasanten Entwicklung mitzuhalten. Man denke an seine eingeengten Passagiere im Flugzeug („Es ist schon sehr bequem, gerade auf größeren Strecken“), an die Videoaufnahme von Mutters Klavier („Läuft das Band?“) und an das Telefonat nach Hause bei der Firma Saugblaser Heinzelmann („Ach Pipilein du bist’s, hier ist der Papi, holst du mal die Mami? – Das war meine Tochter…“).
Jetzt in unserer digitalen Welt gibt es noch viel mehr Neues: Tele-Shopping, Online-Shopping, Partnersuche via Internet. Wir verwenden Streaming und Social Media. Handys, Sprachassistenten und Drohnen sind in unser Leben gedrungen. Menschen reden scheinbar mit sich selber, dabei benutzen sie nur ein Headset. Nichts als Updates und New Versions. Wir sind oft überfordert. Komplikationen sind vorprogrammiert.
Wie schön wären da neue Loriot-Sketche! Beispiel: Thema Smartphone. Man stelle sich vor, wie die Enkelin versucht, mit ihrem Opa ein Videotelefonat zu führen. „Das ist ein ganz einfaches System“, meint der Opa siegessicher, um kurz darauf irritiert zu fragen: „Muss ich hier irgendwie wischen?“ Darauf die Enkelin: „Du musst was in deinen Einstellungen ändern.“ Opa empört: „Ich bin 78 – Wieso muss ich meine Einstellungen ändern?“ Die Kommunikation gipfelt schließlich in einen fast unauflösbaren Dialog. Enkelin: „Ich kann dich jetzt hören, aber nicht sehen.“ Opa: „Ich kann dich sehen, aber nicht hören…“
Oder das Navigationsgerät im Auto entwickelt ein Eigenleben. Zunächst empfiehlt die weibliche Stimme dem orientierungslosen und gestressten Fahrer noch zweimal freundlich: „Bitte ändern Sie Ihre Fahrtrichtung“, um kurz darauf forsch zu fordern: „Bitte ändern Sie Ihr Leben!“
Hat man sich erst einmal auf Loriots Humor eingestellt, geht es schnell, dass jede Fehlermeldung beim Computer harmlos, ja sogar heiter wirkt. Künstliche Intelligenz verlangt geradezu danach, von Loriots Figuren bewertet zu werden. „Eine ganz famose Entwicklung!“ könnte Paul Winkelmann aus „Ödipussi“ sagen. Und selbst die Fortbewegung auf einem E-Roller entbehrt plötzlich nicht mehr einer gewissen Komik.
Die perfektionierte Gesellschaft
Auch im gesellschaftlichen Leben gibt es neue Themen. „Selbstoptimierung“ ist das Schlagwort. Man „trackt“ sich jetzt: Schritte, Puls, Kalorien. Wie man geschlafen hat, sagt einem das Handy. Das wäre doch auch etwas für Blühmels, Meltzers, Klöbners und wie sie alle heißen. Roswitha Pröhl reitet eh schon dreimal die Woche, wie wir im „Kosakenzipfel“ erfahren durften.
Auf Instagram ist die Selbstdarstellung der User mit Pool- und Dessertfotos schon Real-Satire. Und warum erinnert mich das Gendern irgendwie an Loriots Jodelschule? Weil es nicht ganz leicht ist, bei Ärzt*Innen, Student*Innen und gar Mensch*Innen das zweite Futur bei Sonnenaufgang zu bilden. Holleri du dödel du! Bei den Klimaklebern sehe ich sowieso politische Karikaturen mit Knollennasenmännchen vor mir.
Politik und Humor
Überhaupt wäre es gut, die politische Radikalisierung durch Humor zu entschärfen. All die unversöhnlichen und humorlosen Vertreter von Ideologien – Loriot hätte seine Freude daran. Am dringendsten bräuchten wir ihn wohl bei Corona. Wie gern würde ich Evelyn Hamann zu ihm sagen hören: „Ihre Maske sitzt schief…“
Aber das sind alles nur Gedankenspiele. Loriot könnte das natürlich viel besser. Was würde ihm alles einfallen! Und wie gut täte es uns, wenn wir über das viele Ernste wieder schmunzeln, grinsen oder so richtig lachen könnten. Zeigen wir deshalb, dass wir etwas von ihm gelernt haben. Und feiern wir seinen 100. Geburtstag! Was er wohl dazu sagen würde? Ich vermute: „Ach was!“
Eine hochkarätig besetzte Supershow soll Thomas Gottschalks letztes „Wetten, dass..?“ werden. Jetzt verriet der Entertainer die ersten prominenten Gäste der Sendung am 25. November. In seinem Podcast „Die Supernasen“ sagte er: „Ich darf in aller Bescheidenheit ankündigen, dass bei mir Helene Fischer in“ Wetten, dass..?“ gemeinsam mit Shirin David auftreten wird.“
Sicher ist auch, dass Cher kommen wird, die gerade ein Weihnachtsalbum aufgenommen hat. Ob hingegen Rapper Apache 207 auftaucht, ist noch unklar. Das ZDF bemühe sich laut Gottschalk um eine Zusage, obwohl der Musiker“ nachweislich nicht im Fernsehen auftritt, für ‚Wetten dass..?‘ aber vielleicht ’ne Ausnahme macht.“
Helene Fischer, Shirin David, Cher und vielleicht Apache 207: Es geht also doch noch, dass man die Generationen gemeinsam vor den Fernseher lockt.
Die Bleistifte müssen alle gleich weit gespitzt sein, alles muss symmetrisch sein, und Händeschütteln geht sowieso nur, wenn Feuchttücher in Griffweite sind: Adrian Monk, der Detektiv mit den tausend Phobien, kehrt zurück – 14 Jahre nach Ausstrahlung der letzten Serienfolge. In „Mr. Monk’s Last Case: A Monk Movie“ sieht er sich mit einem sehr persönlichen Fall konfrontiert. Darin wird Monks Stieftochter Molly eine wichtige Rolle spielen. Bis auf Natalies Tochter Julie sind wieder alle Hauptfiguren und – darsteller dabei.
Jetzt wurden die ersten Fotos von dem amerikanischen Streamingdienst Peacock veröffentlicht, wo der Film ab 8. Dezember 2023 zu sehen ist. Wann und wo er in Deutschland laufen wird, steht noch nicht fest.
Ich hoffe, ich habe keine Tippfehler gemacht – denn das würde Monk gar nicht gefallen.
Was passiert, wenn ein Snowboardfahrer auf der Piste einem Brachiosaurus begegnet? Und hat eine Abfahrtsläuferin eine Chance gegen einen Velociraptor? Mit solchen Fragen beschäftigt sich ein Werbespot, den Universal Pictures für den amerikanischen Sender NBC produziert hat und der zwei Welten miteinander verbindet: die Welt des neuen Jurassic-World-Films, der am 10. Juni in den Kinos startet, und die Welt der Olympischen Winterspiele. In dem zwei-minütigen Spot sieht man, wie die Goldmedaillengewinner Shaun White und Mikaela Shiffrin sowie Weltmeister Nathan Chen ihre persönliche Begegnung der besonderen Art mit Dinosaurier haben.
Die Jurassic-Park-Filme haben schon immer das Unmögliche möglich gemacht – auf der Leinwand wie auch im Marketing. Vom neuesten Film wurden sogar schon die ersten fünf Minuten im Internet veröffentlicht. Jetzt sorgt dieser Fernsehspot für Aufsehen. Er ist aus mehreren Gründen höchst gelungen. Die Idee der Verschmelzung der beiden Welten setzt er mit ästhetischen und atemberaubenden Aufnahmen um. Seine Szenerie passt perfekt zum neuen Film, in dem sich Dinosaurier in freier Wildbahn ausbreiten. Und er gibt einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf die Dinosaurier des kommenden Filmspektakels. Hier der Spot:
Magie! Hokuspokus! Es wird noch einmal gezaubert auf Hogwarts, der Schule, auf der Harry Potter zum berühmtesten Zauberer der Bücher- und Filmwelt wurde. Für eine Sendung des US-Streamingdienstes HBO Max treffen sich alle wichtigen Darsteller der acht Filme und blicken in Talkrunden auf die Dreharbeiten zurück. Anlass ist der 20. Jahrestag des Kinostarts des ersten Films „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001).
Die Gästeliste von „Harry Potter 20th Anniversary: Return to Hogwarts“ ist hochkarätig besetzt und liest sich wie ein Who’s who aus dem Potter-Universum. Es feiern nicht nur Daniel Radcliffe (Harry Potter), Emma Watson (Hermine Granger) und Rupert Grint (Ron Weasley) höchstpersönlich. Mit dabei sind auch Helena Bonham Carter (Bellatrix Lestrange), Tom Felton (Draco Malfoy), Robbie Coltrane (Hagrid), Ralph Fiennes (Voldemort), Gary Oldman (Sirius Black), Bonnie Wright (Ginnie Weasley) und viele andere, wie der Trailer verrät.
Das nostalgische Special wird am ersten Januar 2022 in den USA zu sehen sein. Wann und wo die Reunion nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt. Es sei aber eine internationale Veröffentlichung geplant, teilte HBO Max mit.
Die Fans können es jedenfalls kaum erwarten. Einer schrieb auf dem Instagram-Account von Emma Watson: „Ich werde in meinem Schlafzimmer sein, keinen Laut von mir geben und so tun, als sei ich nicht da – 01.01.22“. Über 17.000 anderen gefiel dieser Kommentar.
Die Verfilmungen der Kinderbuchreihe von Joanne K. Rowling waren insgesamt für 12 Oscars nominiert und haben weltweit über 7 Milliarden US-Dollar eingespielt. Sie gelten damit als eine der erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten.
Und warum verzaubert uns Harry Potter noch immer, auch 20 Jahre nach dem Kinostart und egal welches Alter man hat? Warum sind uns die Figuren in acht Filmen dermaßen ans Herz gewachsen? Weil Rowlings Geschichten komplexe Meisterwerke sind, weil die Filme den Büchern treu blieben und vor allem, weil es darin nur vordergründig um Zauberei geht. Im Kern geht es um viel mehr: um Freundschaft, Familiensinn, den Kampf für das Gute und – Liebe, in all ihren Ausprägungen. Freuen wir uns also auf die Rückkehr nach Hogwarts und auf das große Wiedersehen! Hier der Trailer von „Harry Potter 20th Anniversary: Return to Hogwarts“:
Vorfreude ist die schönste Freude. Das galt immer auch für Wetten, dass..?. Jeder war gespannt: Welche Stars kommen? Wie sind die Wetten? Und welche Überraschungen gibt es? Und jetzt beim Comeback? Ein verfeinertes Design beim Logo zeigt: das ZDF hat schon mal die Optik des Show-Klassikers aufpoliert. Dabei betonte Unterhaltungschef Oliver Heidemann gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de: „Diesmal machen wir eine ganz klassische Sendung, so wie sie sich die Zuschauerinnen und Zuschauer vorstellen, wenn man sie darauf ansprechen würde.“ Zwar schwinge die Nostalgie bei Wetten, dass..? immer mit, „weil diese Show das deutsche Bewusstsein von Fernsehen mitgeprägt hat.“ Aber „es wird keine Rückblicke und Best-Of-MAZen geben, weil wir das schon zweimal hatten – bei der letzten Sendung mit Thomas Gottschalk vor zehn Jahren und dann noch einmal Ende 2014, als Wetten, dass..? eingestellt wurde.“
Klassisch – das gilt auch für das Bühnenbild. Es ist zwar neu, „aber Sie werden es sofort wiedererkennen. Auch wenn die Couch am Ende mal beweglich war: Wetten, dass..? war immer dieses Triptychon – mit der Couch im Zentrum und dem Platz links und rechts für Showacts und Wetten“, so Heidemann. Das alles wird in einer vollen Halle stattfinden, unter Beachtung der aktuellen Corona-Regeln. Wetten, dass..? funktioniere nur mit Publikum, wie man es kennt, betonte schon Thomas Gottschalk im Vorfeld.
Das Comeback geschieht genau zum richtigen Zeitpunkt. Draußen ist es kalt und dunkel. Die Menschen, Corona-müde, sehnen sich nach Vertrautem und Angenehmem. Die Live-Show schaffte es immer, die aktuelle Stimmung der Zuschauer aufzunehmen und sie in etwas Positives umzuwandeln. Dem Fernseh-Samstagabend fehlt eine Show wie Wetten, dass..? schon lange. Das zeigen auch aktuelle Kommentare in den sozialen Medien: „Eine der besten Samstagabend-Sendungen ever!“. Oder: „Bitte, bitte weitermachen, dann wäre mancher Samstagabend gerettet.“ Stimmen wie: „Brauchen wir das wirklich?“ muss man dagegen suchen.
Woher kommt diese besondere Liebe? Wetten, dass..? hat immer bewiesen: eine Show kann voller Emotionen, spektakulär und verrückt sein, ohne sich Voyeurismus und Geschmacklosigkeiten hinzugeben. Im Gegensatz zu anderen Sendungen reagiert hier das Hallenpublikum begeistert, aber nicht hysterisch. Die Moderation war stets lustig-geistreich, aber nie wirklich zynisch. Eine Show voller positiver Energie. Das hindert sie nicht daran, auch mal Grenzen auszutesten.
Was steht am Samstag auf dem Programm? Ins Rennen um den Titel „Wettkönig“ gehen eine Gruppe Feuerwehrleute, ein Baggerprofi, eine Dachdeckermeisterin, ein Parson Russel Terrier, sowie ein Achtjähriger, der bei einer U-Bahnfahrt alles auf den Kopf stellen will. Tiere und Kinder als sichere Nummer – schon eine alte Rudi-Carrell-Regel. Außerdem dabei: die männliche Hälfte von Abba – Björn Ulvaeus und Benny Andersson -, Helene Fischer, Udo Lindenberg, Giovanni Zarella, Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf, Heino Ferch, Svenja Jung, das Ensemble vom Disney-Musical „Die Eiskönigin“. Die Bild-Zeitung will herausgefunden haben, dass als Überraschungsgäste Halle Berry und Frank Elstner kommen. Und das wird noch nicht alles sein.
Alles, was man planen kann, ist die Pflicht. Über die Kür entscheiden der Verlauf der Wetten, die Laune der Gäste und der Witz des Thomas Gottschalk. Wenn alle zuschauten, die ihn aufgefordert hätten, es wieder zu machen, sagte er der Hörzu, müsste die Quote stimmen. Wetten, dass..? verspricht, am Samstag der TV-Hit des Jahres zu werden. Das wird ’ne Show!
Wer ist für das Ergebnis einer Landtagswahl verantwortlich? Bei dieser Frage greifen Politiker in Interviews leicht zu stereotypen Antworten, wobei alles eine Frage des Standpunkts ist. Es kommt darauf an, ob jemand Gewinner oder Verlierer der Wahl ist. Die Gewinnerparteien auf Landesebene sagen gern, ihr eigener Wahlkampf sei entscheidend gewesen. Die Verlierer dagegen machen oft, wenn auch unterschwellig, die Bundespartei verantwortlich.
Auch bei der Frage, ob eine Landtagswahl Signalwirkung für die Bundestagswahl hat, fallen Politker-Antworten immer sehr ähnlich aus. Die Gewinner empfinden ihren Sieg als Rückenwind für die Bundestagswahl, während die Verlierer das Ergebnis nicht ganz so ernst nehmen und behaupten, Land und Bund hätten jeweils ihre eigenen Themen.
Doch Vorsicht: die Zuschauer besitzen mehr Menschenkenntnis und Gespür für Zusammenhänge als manchem Politiker lieb ist. Und eine fadenscheinige Erklärung wird schnell durchschaut. Warum nicht klar Verantwortung übernehmen und Erfolge gönnen – auch innerhalb der eigenen Partei? Dem Vertrauen in die eigene Person und in die Politik täte es gut.
Immer elegant, immer charmant, und in ihrer Abschiedssendung ganz besonders stilvoll: Petra Gerster hat ihre letzte Heute-Sendung präsentiert und sich von ihren Zuschauern verabschiedet. „Das war’s für mich“, sagte die 66-jährige Journalistin vor laufender Kamera. „Fast 23 Jahre lang durfte ich Sie an dieser Stelle mit den Nachrichten des Tages versorgen.“ Sie dankte den Zuschauern für ihr Vertrauen und schloss mit einem Zitat des ehemaligen Frankfurter Fußballtrainers Dragoslav Stepanovic: „Lebbe geht weider!“ Allein im Zweiten schalteten 4,59 Millionen Menschen ein, bei 3Sat waren es gut 380.000. Die Quote lag insgesamt bei 20,7 Prozent. Hier die Minuten von Gersters Verabschiedung in der Heute-Sendung:
Aber warum berühren uns Abschiedsworte von Nachrichten-Präsentatoren so sehr? Weil die persönliche Ansprache im strengen Ablauf einer Nachrichtensendung angenehm aus dem Rahmen fällt. Weil ein paar freundliche Worte in der Flut der überwiegend schlechten Meldungen wohltuend sind. Weil Dankesworte den sonst immer beherrschten Nachrichten-Präsentator menschlicher werden lassen. Und weil vertraute Nachrichten-Präsentatoren gern gesehene Gäste in unseren Wohnzimmern sind. Wir empfinden Dankbarkeit für die Informationsvermittlung, die Verlässlichkeit und die Glaubwürdigkeit über all die Jahre, und jetzt wird der Dank einmal an die Zuschauer zurückgegeben.
Jeder hat dabei seine eigene Art, sich zu verabschieden. Jan Hofer bindet sich die Krawatte ab, Tom Buhrow zitiert Theodor Fontane, und Ulrich Wickert wünscht noch einmal „eine geruhsame Nacht“. Hier die beeindruckensten Abschiedsworte von deutschen Nachrichten-Präsentatoren: