Allgemein, Fernsehen

Das Sensationsinterview

Die Welt hat lange darauf gewartet. Jetzt ist es da. Nein, nicht  das Harry-Meghan-Interview mit Oprah Winfrey. Die Rede ist vom RTL-Rahmenprogramm um das Oprah-Interview herum: ein „Exclusiv Spezial“, in dem sich VIP-Expertin Frauke Ludowig mit Modedesigner Guido Maria Kretschmer und RTL-Adelsexperte Michael Begasse unterhielt. 

Die Runde war eine wahre Sensation: Die Drei fachsimpelten, spekulierten, schienen regelrecht besessen von dem Thema Harrys und Meghans Bruch mit dem Königshaus. Die Empörung war groß, ebenso das gespielte Entsetzen und die Scheinheiligkeit. Wie Hyänen werfen sie sich auf das gefundene Fressen. 

Kretschmer und Begasse ereiferten sich und gaben sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wer am meisten wusste, was er eigentlich gar nicht wissen konnte. Dabei bescheinigte Kretschmer dem Oprah-Interview „tiefe Momente“, Begasse glaubte, Charles „wartet sein ganzes Leben, dass seine Mutter stirbt“ und Ludowig, die das alles „wahnsinnig schlimm“ fand, musste die beiden laufend bremsen, weil sie sonst vorwegnahmen, was erst im Oprah-Interview zu sehen war. Als Fazit meinte Kretschmer, das wäre ein großes Interview, das in die Geschichte eingehen würde. Aber welches der beiden Gespräche meinte er bloß?

Allgemein, Fernsehen

Weltfrauentag: Was würde Harald Schmidt sagen?

Die 15 besten Witze von Harald Schmidt zu den Themen „Weltfrauentag“ und „Frauen“:

Heute ist Weltfrauentag: Früher hieß das Frühjahrsputz!

Weltfrauentag: eine Art Muttertag für Emanzen.

Internationaler Frauentag – wir Männer sollten besonders aufmerksam sein, indem wir sagen: Schatz, die Tüten sind doch viel zu schwer für dich – geh doch zweimal. 

Heute der Frau ruhig mal ein Kompliment machen: schön geputzt! Auch oben an den Kanten, wo man so schwer hinkommt.

Eine Frau als Chefin eines Raumschiffes – warum nicht? Platz genug zum Einparken hat sie ja da oben.

Frauenparkplätze sind ja wirklich eine absolut sinnvolle Einrichtung. Man ist doch als Triebtäter jahrelang sinnlos durchs Parkhaus geirrt.

Zum 50-jährigen Thronjubiläum der Königin haben zwei Britinnen den Nordpol erreicht. Als erste Frauen. Morgen wird bekannt gegeben, wo sie eigentlich hin wollten.

Frauenfußball-WM in Deutschland – als ich das gehört habe, habe ich sofort den schwarz-rot-goldenen BH an das Autodach geklemmt.

Heißt es bei der Frauenfußballmannschaft auch Kapitän oder heißt es Chefstewardess?

Es gibt jetzt ein Bier für Frauen. Mich wundert das nicht, es ist ja klar, dass sie das auch mal trinken wollen, was sie den ganzen Tag schleppen.

Henri Maske ist erotischster Mann des Jahres. Ich hab es immer gewusst: Frauen wollen geschlagen werden.

800.000 Unternehmen werden von einer Frau geführt. Aber wohin?

Frauen entscheiden nach 100 Millisekunden, ob ihnen ein Mann zusagt. Nach zwei Minuten, ob ihnen der Körper gefällt. Nach vier Minuten, ob er als Liebhaber in Frage kommt – und nach zwölf Jahren, ob sie lieber das Haus oder die Kinder behalten.

Die Scheidung hat viele soziale Vorteile. Denn mal ehrlich – ohne Scheidung hätten doch viele Frauen gar kein Einkommen.

Die Wissenschaft hat festgestellt: Das weibliche Gehirn hat Vorzüge gegenüber dem männlichen. Aber davon wird die Wohnung auch nicht sauber.

Die Harald Schmidt Show am Weltfrauentag vom 8. März 1996:

Allgemein, Fernsehen

Die Karl Lauterbach Festspiele

Nein, die Sendung „Markus Lanz“ wird nicht umbenannt in „Markus Lauterbach“. Und „Hart aber fair“ trägt auch künftig nicht den Titel „Karl aber fair“. Selbst wenn man leicht den Überblick verliert, in welchen Talkshows SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zu Gast ist. Manchmal scheint es, als gäbe es ihn mehrfach. „Schon wieder der Lauterbach!“ schimpfen die, die ihn nicht mögen, während andere ihn offenbar nicht oft genug sehen können. 

Im vergangenen Jahr war Lauterbach der mit Abstand häufigste Gast in den Fernseh-Talkshows der öffentlich-rechtlichen Sender. Der 58-Jährige kam auf insgesamt 30 Auftritte, berichten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Er lag damit vor dem USA-Korrespondenten des ZDF, Elmar Theveßen, der 27 Mal zu Gast war.

Wie kommt es, dass Karl Lauterbach so oft in Talkshows ist?

Wer kritisiert, dass oft dieselben Gäste eingeladen werden, übersieht, dass sich nicht jeder Experte für eine Talkshow eignet. Neben fachlicher Kompetenz muss ein Talkshow-Gast auch Sprachfertigkeit besitzen. Das heißt: pointiert reden, schwierige Sachverhalte auf den Punkt bringen. Deshalb greifen die Redaktionen gern auf bewährte, eloquente Gäste zurück. Und auf populäre. Sie laden kaum jemanden erneut ein, bei dem die Quote beim vergangenen Besuch sank. Bei Lauterbach schalten wohl mehr Menschen ein als ab. Das sind dann aber nicht nur seine Fans. Manch einer will ihn auch scheitern sehen. 

Ein streitbarer Gast wie Lauterbach sorgt für lebendige Talk-Runden. Das Thema „Corona“ erregt die Gemüter ohnehin. Durch Lauterbachs Thesen fühlen sich viele zusätzlich provoziert. Dabei betont er, dass er keine Ängste schüren will, sondern sich auf seriöse Studien beruft, Wahrheiten benennt und auch immer Lösungsvorschläge macht. Und er beweist Diskussionskultur. Er streitet in der Sache, wird nicht persönlich, unterbricht nicht und bleibt gefasst, auch wenn er angegriffen wird. 

Bei „Markus Lanz“ ist Lauterbach längst Dauergast. Markus Heidemanns, Chefredakteur der Sendung, erklärte gegenüber DWDL.de: „Warum soll ich einen guten Gast zu einem bestimmten Thema nicht einladen, nur weil er schon so oft da war? Mich hat immer die Meinung von Karl Lauterbach interessiert.“ Kaum einer habe schließlich mit seiner Einschätzung und Prognose so richtig gelegen wie dieser „sehr gute Epidemiologe und führende Experte“ in der Pandemie. „Das können wir belegen. Bei uns sprach er schon von der zweiten Welle, als ihn alle anderen als apokalyptischen Reiter belachten.“

Karl Lauterbach ist auch deswegen ein gern gesehener Gast, weil ihn viele als originell empfinden. Dafür sorgen sein rheinischer Dialekt, seine Ausdrucksweise und sein Humor. Sein bisher skurrilster Auftritt: in der „Heute Show“ vom 19.02.2021 las er gegen ihn gerichtete Hassnachrichten vor und antwortete darauf in der für ihn typischen, selbstironischen Art. So schrieb Lori W.: „Der ist selbst der größte Mutant.“ Und Lauterbach entgegnete: „Wenn ich ein Mutant wäre, wäre ich ansteckend, und das einzige, das bei mir noch ansteckend geblieben wäre, wäre dann der Humor, den ich mir auch in dieser Phase nicht nehmen lasse.“ Und Ralph K. fragte: „Warum läuft der eigentlich noch frei herum?“ Darauf Lauterbach: „Das ist eine gute Frage, Ralph. Tatsächlich habe ich meine sozialen Kontakte weitgehend eingeschränkt, aber es ist ein Gerücht, dass der einzige verbleibende Sozialkontakt Markus Lanz wäre. Etwas breiter aufgestellt ist es dann doch noch.“

Karl Lauterbach in der „Heute Show“ vom 19.02.2021:

Allgemein, Fernsehen

Dringend gesucht: Harald S.

Wo steckt Harald Schmidt? Was macht er? Und welche Meinung hat er zum aktuellen Geschehen? Wir brauchen dringend seine Hilfe. Es gibt so viele Themen, die uns überfordern und seiner Kommentierung bedürfen: Corona, Donald Trump, die bevorstehende Bundestagswahl, der Bachelor. 

Dabei geht es nicht nur um ein paar gute Gags. Seine Late Night Show war viel mehr als eine Witzesendung. Seine Show ließ uns Dinge von einer höheren Warte aus betrachten und den Irrsinn, der tagtäglich auf uns hereinprasselt, leichter ertragen. Man verstand plötzlich, wie normal vieles, und wie absurd noch viel mehr ist. Sie war Comedyshow, Bildungsfernsehen und Lebenshilfe zugleich. Während Sendungen wie „Tagesthemen“ und „Heute Journal“ Sachverhalte einordnen, half uns „Die Harald Schmidt Show“ anders zu empfinden, und das mit einer Leichtigkeit und Schnelligkeit, wie es nur der Humor kann. Mit diesem Gefühl konnte man ins Bett gehen. 

Bekannt ist: Harald Schmidt produzierte bis zum vergangenen Jahr eine Video-Kolumne für Spiegel.de. Für den Nachrichtensender N-TV moderierte er zusammen mit Gregor Gysi Halb- und Ganzjahresrückblicke. Als Schauspieler tritt er in der ZDF-Reihe „Das Traumschiff“ auf. Sein Operndebüt gab er bereits 2019 mit einer Sprechrolle in „Ariadne auf Naxos“. Und im April will er damit wieder in Ludwigsburg auf der Bühne stehen. 

Jetzt stellte er sich den Fragen von SWR 1. Dabei ging es unter anderem um den CDU-Parteitag, Corona und die Zukunft von Donald Trump.

Im Podcast von Hazel & Thomas spricht Harald Schmidt unter anderem über Late Night Shows, deutsche Schauspieler und gefährliche Witze.

Allgemein, Fernsehen

Bohlens beste Sprüche – Teil 1

„Dreimal Nein – verstanden?“ – Wenn Dieter Bohlen einen Kandidaten mit solchen Worten nach Hause schickt, gefällt das nicht jedem. Über die Sprüche des Chef-Jurors bei „Deutschland sucht den Superstar“ und „Das Supertalent“ ist man seit vielen Jahren geteilter Meinung. Die einen finden es amüsant, die anderen unmöglich, wie er mit den Kandidaten umgeht. Dabei steht fest: keiner pöbelt kreativer als er. Hier sind Bohlens 25 größte Knaller:

Da ist die Frage: Wo hört der Gesang auf, und wo fängt die Straftat an?

Deshalb haben irgendwelche Leute Drogen erfunden – um sowas auszuhalten.

Kann ich das irgendwie noch verhindern, dass du Musiklehrer wirst?

Wir sind hier nicht bei „Deutschland sucht das Mittelmaß“.

Man spürt, dass du die Musik liebst, aber diese Liebe ist einseitig.

Dein Outfit ist aber mehr out als fit.

Du musst nicht traurig sein. Guck mal, Schweine können zum Beispiel nicht Stabhochspringen und sind deshalb auch nicht traurig.

Wenn das die Nummer ist, bei der du aus dir rausgehst, dann bleib mal besser in dir drin.

Also wenn du bei mir im Keller singen würdest, würden die Kartoffeln freiwillig geschält nach oben kommen.

Was hast du an „Dreimal Nein“ nicht verstanden?

Wenn schlechte Stimmen fliegen könnten, wärst du ein Satellit.

Wenn du deine Stimme zwischen zwei Mülltonnen stellst, können wir da ’n schönes Familienfoto von machen.

Dein Talent ist null und null und ist dann noch aufgerundet.

Wenn du auf der Straße stehst und singst, dann berechnet mein Navigationsgerät automatisch ’ne Umleitung.

Der Nachteil von dir ist, dass du keinen Vorteil hast.

Die Stimme, die du hast, reicht vielleicht zum Eier Abschrecken.

Es waren viele Schlechte da. Du warst noch schlechter.

Das Positive an dir ist: du kannst auch nichts mehr verlieren.

Sonst sagt man den Kandidaten immer: „Gib nicht auf!“, aber bei dir würde ich da ’ne Ausnahme machen.

Du musst Musik ganz schön hassen, um so zu spielen.

Ich kenne nur eine, die noch schlechter singt, das ist Verona.

Ich war begeistert, dass wir deinen Gesang so lange ausgehalten haben.

Damit kannst du Kakerlaken ins Koma singen.

Du hast eine vorbildliche Einstellung. Wenn nur diese Scheiß-Stimme nicht wäre.

Das war super. Super schlecht.

Allgemein, Kino

Bond wird keine Frau

James Bond hat mal wieder Probleme. Aber dieses Mal sind es echte, also solche in der Wirklichkeit. Erst musste der Kinostart des neuesten Films „Keine Zeit zu sterben“ wegen Corona mehrfach verschoben werden – zuletzt auf den 8. Oktober 2021 -, und jetzt sollen Szenen nachgedreht werden, weil die in dem Film platzierten Produkte nicht mehr dem neuesten Stand entsprechen. Die Werbepartner Nokia, Adidas und der Uhrenhersteller Omega wollen Produkte einbauen, die beim ersten Dreh noch nicht auf dem Markt waren. Von Nokia etwa wäre das Smartphone 8.3 5G zu sehen gewesen. Möglich, dass Bond jetzt das Nachfolgemodell benutzt. Dafür lässt die Produktionsfirma MGM angeblich die Szene neu drehen, in der Q dem Geheimagenten seine Ausrüstung zeigt.

Auch eine Veröffentlichung bei den Streamingdiensten Apple und Netflix war im Gespräch. Mittlerweile haben das die Bond-Macher aber ausgeschlossen. Der Film stehe nicht mehr zum Verkauf, heißt es. Man wolle „Keine Zeit zu sterben“ ganz normal ins Kino bringen. 

Schon vor Corona war James Bond in den Schlagzeilen, weil das Gerücht umging, Bond könnte in künftigen Filmen eine Frau sein. Dem widersprach aber Produzentin Barbara Broccoli. Sie will keine Frau als Bond sehen und sagte 2019 in einem Interview: „Er ist ein männlicher Held. Er wurde als Mann geschrieben. Und das ist gut so. Wir müssen keine männlichen Figuren in Frauen verwandeln. Lasst uns lieber mehr weibliche Figuren erschaffen.“ Produzent Michael Wilson stimmte zu: „Bond ist als Mann konzipiert, das wollen wir nicht ändern. Bond ist außerdem Brite, ansonsten gibt es keine Festlegungen. Hautfarbe spielt in jedem Fall keine Rolle.“

Als Nachfolger von Daniel Craig werden Michael Fassbender, Tom Hiddleston, Tom Hardy und Idris Elba gehandelt.

Der Trailer von „Keine Zeit zu sterben“:

Hier noch mehr Fun Facts rund um „Keine Zeit zu sterben“, entnommen aus dem Buch „Unnützes James Bond Wissen“ von Danny Morgenstern, das bei Cross Cult erschienen ist: 

  • Die im Dezember 2001 geborene Billie Eilish ist die jüngste Interpretin eines Bond-Songs, die es je gab.
  • Ihr Titellied „No Time to Die“ wurde am 14. Februar 2020 um 1:00 Uhr nachts deutscher Zeit veröffentlicht. Das Lied basiert auf dem gleichen Tonmotiv, das auch schon in den letzten drei Craig-Bond-Filmen Verwendung fand, und endet mit dem Schlussakkord des James Bond-Themas.
  • Der erste Bond-Film, den Regisseur Cary Fukunaga im Kino gesehen hat, war „Im Angesicht des Todes“ (1985). Aus diesem Grund wollte er auch Grace Jones, die damals May Day gespielt hatte, bei seinem Bond dabei haben. Sie sagte die Rolle erst zu und dann mit der Begründung ab, sie habe nicht genug Text.
  • „A View to a Kill“ von Duran Duran ist nach Cary Fukunagas Aussage einer der besten Bond-Songs aller Zeiten.
  • Nach Bonds Dauerfreundin Sylvia Trench in den ersten beiden Kinofilmen der Reihe ist Léa Seydoux nach 56 Jahren das erste wiederkehrende Bond-Girl, das in derselben Beziehung zu 007 steht wie im Film zuvor.
  • Die ersten Szenen von einem Drehort nahe Oslos zeigen einen unheimlichen Maskenmann, der ein blondes, junges Mädchen hinkend durch den Schnee verfolgt. Die regenbogenfarbene Jacke des blonden Mädchens, das auf dem Eis gejagt wird, stammt von Marks & Spencer und wurde innerhalb von Stunden nach Veröffentlichung des Videos ein Verkaufsschlager.
  • Nach „James Bond 007 jagt Dr. No“ und „Leben und sterben lassen“ wurde zum ersten Mal wieder ein 007-Film auf Jamaika gedreht.
  • Der Showbiz-Klatschkolumnist Baz Bamigboye hat auf seiner wöchentlichen Seite in der britischen Tageszeitung „Daily Mail“ am 31. Mai 2019 enthüllt, dass Gentechnik und Kriegsführung das Herzstück der Geschichte sein sollen.
  • Die gefeierte britische Autorin und Schauspielerin Phoebe Waller-Bridge soll auf persönlichen Wunsch von Daniel Craig gebeten worden sein, das Drehbuch mit mehr Humor aufzupeppen.
  • Die „Daily Mail“ berichtete, Daniel Craig solle 25 Millionen Dollar Gage für den Film erhalten und 50 Prozent mehr Gewinnbeteiligung als an „Spectre“.
  • Damit im Vorfeld nicht bekannt werden konnte, wie der Kinofilm endet, soll Cary Fukunaga einfach drei Enden gedreht haben. Welches davon ins Kino kommen würde, wusste nicht einmal Hauptdarsteller Daniel Craig.

Das Titellied „No Time To Die“ aus „Keine Zeit zu sterben“ gesungen von Billie Eilish:

Allgemein, Fernsehen

Giftige Wetten

Zu gefährlich, zu geschmacklos oder nicht mit Fernsehkameras darstellbar: die Vorschläge von Zuschauern, die zu absurd sind, um es in die Show Wetten, dass..? zu schaffen, lagern im sogenannten Giftschrank des ZDF. Hier eine Auswahl (chronologisch geordnet):

Wetten, dass…

  • ich durch das Küssen eines weiblichen Schlüsselbeins das Herkunftsland der jeweiligen Dame bestimmen kann? (Benny S., 31.1.2000)
  • Herr S. mit dem Augenhöhlenknochen eine Bierflasche öffnen kann? (Detlef F., 26.1.1999)
  • mein Freund zwei Busse mit den Haaren 500 Meter weit ziehen kann? (Mustafa A., 6.1.1998)
  • ich mit einem Gabelstapler eine Zahnfüllung einsetzen kann? (Friedhelm H., 10.3.1988)
  • wir innerhalb von zwei Stunden mit 24 Spitzhacken unser Schulgebäude einreißen können? (Klasse 10c eines Gymnasiums aus Cuxhaven, 17.2.1988)
  • ich mit meinem Motorrad zwischen den Schienen schneller fahre als ein Eilzug? (Andreas H., 7.2.1988)
  • wir den Gehalt an Frostschutzmittel im Kühlerwasser durch Schmecken bestimmen können? (Thomas Z. und Wolfgang D., ohne Datum)

Quelle: derstandard.at, sz-magazin.sueddeutsche.de

Allgemein, Fernsehen

Wetten, dass..? forever

Zum 40. Geburtstag: Warum die legendäre ZDF-Show auch in Zukunft laufen sollte

Originalkarte für die Saalwette von Wetten, dass..?

Haben Sie auch den Bauern gesehen, der seine Kühe am Schmatzen erkannte? Und den Motocross-Fahrer, der schneller als ein Ski-Weltmeister die Piste hinunterraste? Oder die beiden Bodybuilder, die mit ihren Brustmuskeln im Musik-Rhythmus zuckten? Solche Fragen stellte man sich regelmäßig gegenseitig am Tag nach Wetten, dass..?. Vor 40 Jahren, am 14. Februar 1981, lief die erste Ausgabe. Damals brachte ein Schmied ein Stück Eisen durch Muskelkraft zum Glühen, ein Kandidat blies eine Wärmflasche auf, bis sie platzte, ein anderer konnte die Zahl Pi bis auf 100 Stellen hinter dem Komma auswendig, und eine 16-jährige Schülerin sprang vom Ein-Meter-Brett ins Wasser, ohne mit dem Kopf unterzutauchen.

Zuvor hatte Frank Elstner die Wette eines Zuschauers vorgelesen: „Wetten, dass diese Sendung ein Reinfall wird?“ Auch die Presse prognostizierte Elstner und dem ZDF eine Totgeburt. Und Regisseur Alexander Arnz drückte sich vor der Premierenfeier, weil er glaubte einen Mega-Flop inszeniert zu haben. Der Rest ist Fernsehgeschichte.

Wetten, dass..? könnte auch in Zukunft laufen. Das Konzept ist für die Fernsehunterhaltung was die Relativitätstheorie für die Physik ist: eine geniale, bahnbrechende Formel. Und es ist zeitlos. Nach dreieinhalb Jahrzehnten Laufzeit hat es das längst bewiesen. Warum also nicht weitere Jahre?

Klar, die Medienlandschaft hat sich verändert. Auf YouTube gibt es zu Hauf verrückte Aktionen, und über Instagram ist jeder Weltstar 24 Stunden abrufbar. Aber Konkurrenz belebt das Geschäft, mehr denn je. Und wenn Hugh Jackman live am Samstagabend Ursula von der Leyen auf Händen zur Wett-Couch trägt, und Harald Schmidt im zu engen Eislaufkostüm durch die Halle rast, dann gibt es das nur bei Wetten, dass..? und ist unersetzbar.

Dennoch hat es mittlerweile reichlich Kopien auf anderen Sendern gegeben, bei denen man ständig an irgendeiner Stelle „Wetten, dass..?“ sagen könnte. Umso mehr fehlt das Original, das mit seinem unverwechselbaren Charme generationenverbindende, stilvolle und dem Zuschauer gegenüber aufrichtige Live-Unterhaltung bot. Und weil wirklich mal ein Schummler dabei war, wurde das konsequent aufgearbeitet, damit es nicht mehr vorkommt.

Große Familienunterhaltung wird zwar immer schwieriger, weil jeder ganz nach Belieben seine eigenen Medien konsumiert: der Vater sitzt am Fernseher, die Mutter am Tablet, das Kind am Smartphone. Aber zehn Millionen Zuschauer sind möglich, wie der Tatort, eines der letzten Fernseh-Lagerfeuer, regelmäßig beweist.

Auf jeden Fall muss Wetten, dass..? Gesprächsstoff im Büro – und jetzt auch in den sozialen Medien – sein. Das kann die Wetten betreffen, aber auch Streit- und Geschmacksfragen. Eine Diskussion über das freizügige Outfit eines Popstars oder über den gewagten Spruch des Moderators? Instagram und Twitter sind dafür wie geschaffen. Die Show war immer ideales Fernsehen, weil sie zur Kommunikation und Auseinandersetzung anregte. Dabei muss aber immer der Grundkonsens siegen, und zwar die Begeisterung der Menschen für die Sendung.

Höchste Zeit also, dass im Herbst wieder gewettet wird. Auch wenn es laut Thomas Gottschalk eine einmalige Nostalgie-Veranstaltung und keine Neuauflage, die in Serie geht, werden soll. Einschaltquote und Reaktion der Öffentlichkeit werden es zeigen. Worüber man wohl danach reden wird..?